Verketzerungsprozesse: Rhetorische Ausschlussmechanismen gegen religiös deviante Gruppen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (13.–17. Jahrhundert)

Veranstalter
Historische Kommission Sachsen-Anhalt
Veranstaltungsort
Historisches Rathaus der Stadt Stolberg (Harz)
PLZ
06547
Ort
Stolberg (Harz)
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
24.10.2024 - 26.10.2024
Deadline
15.04.2024
Von
Ingrid Würth, Historisches Seminar, Universität Leipzig

Für eine Tagung über „Verketzerungsprozesse“ im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit bitten wir um Einreichungen von Vorschlägen für Vorträge. Einreichungsfrist ist der 15. April 2024. Die von der Historischen Kommission Sachsen-Anhalt veranstaltete und vom Landkreis Mansfeld-Südharz unterstützte Tagung findet vom 24. bis 26. Oktober 2024 in Stolberg/Harz statt.

Verketzerungsprozesse: Rhetorische Ausschlussmechanismen gegen religiös deviante Gruppen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit (13.–17. Jahrhundert)

Im Vorfeld des Bauernkriegsjubiläums 2025 soll auf der wissenschaftlichen Tagung ein Phänomen in den Blick genommen werden, das bei der Auseinandersetzung mit Thomas Müntzer und anderen Vertretern der „radikalen Reformation“ eher selten beachtet wird: der Vorgang der „Verketzerung“ dieser Gruppierungen durch die etablierten Wittenberger Reformatoren. Luther und Melanchthon lenkten die Berichterstattung über Müntzer und die von ihm angeblich angestifteten Bauern bewusst so, dass das rigide Vorgehen gegen die Aufständischen aus religiöser Perspektive gerechtfertigt wurde. Die radikalen Ansichten und Aussagen ihrer Gegner sind dabei oftmals nur in Schriften der Reformatoren erhalten. Dieses Verfahren, Konkurrenten jeglicher Art – politischer, sozialer, religiöser – durch Häresievorwürfe zu schädigen und in letzter Konsequenz auszuschalten, ist im 16. Jahrhundert jedoch keineswegs neu. Bereits im Mittelalter wurde es in verschiedenen Kontexten zur Anwendung gebracht.

In einem epochenübergreifenden Zuschnitt soll auf der Tagung der Mechanismus der Verketzerungen untersucht werden, angefangen mit der „Erfindung“ der Katharer im 13. Jahrhundert. Den Schwerpunkt bildet jedoch der mitteldeutsche Raum im Spätmittelalter und im 16. Jahrhundert. Erwünscht sind Beiträge, die sich mit Häresievorwürfen und deren Instrumentalisierung in sozialen und politischen Konflikten im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit befassen, z. B. im städtischen Kontext oder in den Auseinandersetzungen der Reformationszeit mit den Anhängern Müntzers, den Täufern und anderen devianten Gruppierungen.

Die Vorträge sollen eine Länge von ca. 30 Minuten haben. Fahrt- und Übernachtungskosten vom 24. bis 26. Oktober 2024 in Stolberg werden für die Referenten der Tagung übernommen. Eine Publikation der Ergebnisse im Rahmen eines wissenschaftlichen Sammelbandes wird angestrebt.

Wir bitten um Einreichungen von Vorschlägen für Vorträge (inklusive Arbeitstitel, kurzem Exposé von 200 bis 300 Wörtern und kurzem Lebenslauf) bis zum 15. April 2024.

Ihre Vorschläge richten Sie bitte an folgende Adresse: ingrid.wuerth@uni-leipzig.de
Sollten Sie Fragen zur Tagung haben, wenden Sie sich bitte an die Verantwortlichen: Prof. Dr. Andreas Pečar (andreas.pecar@geschichte.uni-halle.de), PD Dr. Ingrid Würth (ingrid.wuerth@uni-leipzig.de).

Kontakt

andreas.pecar@geschichte.uni-halle.de
ingrid.wuerth@uni-leipzig.de

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